Zur Entstehung dieses Lehrwerks
Methodische Grundlage für den Bläserklassen-Unterricht waren bis jetzt ausschließlich diverse amerikanische Lehrwerke, die für die High Schools in den USA konzipiert wurden. Für den deutschsprachigen Raum wurden diese Lehrwerke nur ins Deutsche übersetzt; eine Angleichung an die Gegebenheiten des deutschen Schulwesens fand nicht statt.
In meiner über 10 Jahre langen Arbeit mit Essential Elements (davor hatte ich schon 5 Jahre mit dem Lehrwerk "Yamaha Bläser Klasse" gearbeitet) kristallisierten sich folgende Kritikpunkte heraus:
• Lehrplanvorgaben, was auch die Vermittlung von Inhalten der Musiklehre anbelangt, werden nur sehr dürftig erfüllt. Dieser Umstand wird von vielen Vertretern der Schulämter kritisiert.
• Es fehlt ein klares methodisches Vorgehen.
• Die amerikanischen Lehrwerke beschränken sich auf das Spielen von Stücken; das Training elementarer Fertigkeiten, zum Beispiel das Notenschreiben, fehlen.
• Die Stücke stammen zum großen Teil aus dem amerikanischen Bereich. Stücke aus dem europäischen oder deutschsprachigen Raum sind selten. Für uns sind die kanadische und amerikanische Hymne irrelevant. Zudem werden sehr viele Stücke musikalisch reduziert, so dass diese nur noch wenig mit dem eigentlichen Original zu tun haben.
• Das vorwiegende Unisono-Spiel ist für alle Beteiligten langweilig und fördert auch nicht die musikalische Erfahrung der jungen Spieler. Gerade die Mehrstimmigkeit fördert das musikalische Hören und die individuelle Spielfertigkeit.
• Die E-Bass-Stimme spielt im Grunde genommen nur die Posaunenstimme. Der E-Bass-Spieler lernt nicht, eine Basslinie zu spielen, die er einmal in einer Band braucht.
• Die Klavierstimme ist für Anfänger ungeeignet. Sie dient nur dem Musiklehrer, wenn er die Bläserklasse am Klavier begleiten möchte.
• Eine Ausgabe für (E-) Gitarre fehlt. Viele Musiklehrer möchten mit der Bläserklasse den Grundstein zu einer späteren Big Band legen. Dazu benötigt man eine komplette Rhythmusgruppe.
• Es fehlt eine richtige Schlagzeugstimme.
• Etliche Musiklehrer würden gerne das Fagott in ihre Bläserklasse aufnehmen. Für Fünftklässler ist dies jedoch zu groß, so dass sie mit dem Quintfagott anfangen müssen. Für dieses Instrument gibt es keine Ausgabe.
• In Deutschland gibt es sehr viele Posaunenchöre, deren Trompeter und Hornisten die sogenannte "C-Stimme" spielen. Vor Jahren habe ich Essential Elements für diese Instrumente umgeschrieben und auch De Haske zum Druck angeboten. Mein Angebot wurde mit der Begründung abgelehnt, dass sich der Umsatz mit diesen Büchern nicht lohnen würde. Auf die Bedürfnisse der Bläserklassen wird somit nicht eingegangen.
Die Besonderheiten von "Brass and more"
"more" steht für ...
• die Aufnahme von weiteren Instrumenten in das Bläserklassenorchester:
E-Bass, Keyboard, Klavier, E-Gitarre und Schlagzeug werden sinnvoll
in die Methode integriert. Die Keyboard- und Klavierstimme sind auch von Kindern gut spielbar.
• Trompeten und Hörner in der C-Notation und das Quintfagott können in die Bläserklasse aufgenommen werden.
• Die Methodik ist strukturiert und übersichtlich in 15 Kapitel gegliedert,
was das Unterrichten wesentlich erleichtert.
• Am Ende jeden Kapitels gibt es mehrstimmige Stücke in verschiedenen
Schwierigkeitsgraden, so dass dieses Lehrwerk an allen Schularten eingesetzt
werden kann.
• Der überwiegende Teil der Stücke stammt aus Europa.
• Stücke klassischer Komponisten werden musikalisch nicht reduziert, sondern passend in den einzelnen Kapiteln gespielt.
• Die mehrstimmigen Stücke eignen sich besonders auch für Auftritte, zum Beispiel die Europahymne und die Eurovisionsmelodie.
• Mit den Nationalhymnen von Deutschland, Österreich und England werden weitere Forderungen des Lehrplans erfüllt.
• Dieses Unterrichtswerk ist mehr als ein Spielbuch.
Passend zu den einzelnen Kapiteln dieses Lehrwerks werden alle lehrplanrelevanten Themen aus dem Bereich "Musiklehre" ausführlich
behandelt.
• Dazu gibt es für den Lehrer eine CD-ROM mit über 200 PDF-Dateien zum Ausdrucken:
> Übungsblätter mit zusätzlich 184 Übungen zu den einzelnen Kapiteln des Unterrichtswerks. Diese Übungen sind individuell auf jedes Instrument abgestimmt.
> Tests zu diesen Übungsblättern. Somit kann auch eine schriftliche
Lernzielkontrolle durchgeführt werden. Schriftliche Arbeiten in der Bläserklasse werden immer häufiger von den Schulbehörden verlangt.
• "Brass and more" und die dazugehörenden Übungen und Inhalte der Musik-lehre sind auf die Erfordernisse der D1-Prüfung des Blasmusikverbands ab- gestimmt.
• Zu den Schülerheften und zur Partitur sind zwei Mitspiel-CD's mit allen Stücken von "Brass and more" erhältlich. Der Authentizität wegen wurden diese CD's von ehemaligen Bläserklassen-Schülern eingespielt.